ORIENTING lädt zur Abschlusskonferenz in Brüssel

Die Abschlusskonferenz des ORIENTING-Projekts findet am 18. April im Brussels BIP Meeting Center (Brüssel, Belgien) im Rahmen des World Circular Economy Forum WCEF 2024 statt. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP waren an der Umsetzung aller Teilprojekte beteiligt und leiteten zudem das Arbeitspaket zur Anwendung der entwickelten Methodik in Fallstudien.

Das ORIENTING-Projekt nähert sich seinem Ende. Seit über drei Jahren haben Wissenschaftler*innen daran gearbeitet, eine operative Methodik für die Bewertung der Nachhaltigkeit des Lebenszyklus von Produkten (Life Cycle Sustainability Assessment, LCSA) zu entwickeln, die neben Umweltaspekten auch soziale und wirtschaftliche Faktoren der Nachhaltigkeit sowie Zirkularität und Kritikalität miteinbezieht. Um alle im Rahmen des Projekts erzielten Ergebnisse vorzustellen, lädt ORIENTING zur Abschlusskonferenz »Operational Life Cycle Sustainability Assessment Methodology Supporting Decisions Towards a Circular Economy« ein. ORIENTING präsentiert der interessierten Öffentlichkeit die operative Methodik sowie Werkzeuge und Schulungsmaterialien am 18. April in Brüssel. Eine Anmeldung zur Abschlusskonferenz ist noch bis zum 5. April 2024 möglich.

Pressemitteilung von ORIENTING

Die Konferenz ist in zwei Teile gegliedert: die Präsentation der Projektergebnisse (14:00 - 16:30 CEST) und eine Accelerator-Sitzung im Rahmen des WCEF 2024 (17:00 - 18:30 CEST), mit dem Ziel die ORIENTING-Toolbox zur Bewertung nachhaltiger kreislaufwirtschaftlicher Lösungen vorzustellen und in die praktische Anwendung einzutauchen »Wir freuen uns, die Ergebnisse der jahrelangen Forschungsarbeit nun präsentieren zu können«, so Matthias Fischer, Abteilungsleiter Ganzheitliche Bilanzierung GaBi. »Mit der LCSA-Methodik erreichen wir eine wesentliche Weiterentwicklung zum Product Environmental Footprint (PEF), da die Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten nun auch soziale und wirtschaftliche Aspekte umfasst, die zuvor oft vernachlässigt wurden.«

 

LCSA – eine innovative Methodik zur Bewertung von Nachhaltigkeit

Die LCSA-Methodik wurde im Rahmen von ORIENTING in 5 Fallstudien getestet, demonstriert und während offener Austauschprozesse weiterentwickelt. LCSA ermöglicht es Unternehmen, die Auswirkungen ihrer Produkte und Dienstleistungen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu bewerten – angefangen bei der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zur Nutzung und Entsorgung. Dabei werden Umweltaspekte wie Energieverbrauch, Ressourcenverbrauch und resultierende Emissionen ebenso berücksichtigt wie soziale Aspekte, wie etwa Arbeitsbedingungen und menschenwürdige Beschäftigung. Wirtschaftliche Aspekte wie beispielsweise Kosten und Wertschöpfung werden ebenfalls einbezogen.

Die ORIENTING LCSA-Methodik ist eine Open-Source-Methodik, so dass jeder sie verwenden kann. »Eines der zentralen Ziele des Projektes war es, die Methodik für Unternehmen mit unterschiedlichen Erfahrungsstufen einfach nutzbar zu machen«, erklärt Jonas Keller, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei GaBi an der Entwicklung der LCSA-Methodik arbeitete und die Anwendung in den Fallstudien leitete. Die innerhalb des Projekts entwickelte Toolbox zur Bewertung der Produktnachhaltigkeit richtet sich an Unternehmen jeder Größe sowie an politische Entscheidungsträger. Besonderes Augenmerk wurde dabei insbesondere auch auf die Bedürfnisse und Wünsche kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) gelegt, indem die Forschenden ein Einstiegs-Template zur Identifizierung relevanter Nachhaltigkeitsthemen auf Produktebene entwickelten.

In verschiedenen Workshops währen der Abschlusskonferenz stellt das ORIENTING-Team die LCSA-Methodik vor und präsentierte einen Überblick über wichtige europäische politische Initiativen sowie die Rolle, die eine LCSA-Methodik im Rahmen des Europäischen Green Deals spielen kann.

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